Leitungen austauschen, ja oder nein?
Sind die Fallrohre in gutem Zustand und
noch nicht zu alt, reicht oft eine neue Anschlussleitung zum Sanitärobjekt.
Ansonsten kann der Installateur neue Leitungen als Vorwandinstallation oder
unter Putz verlegen.
Bodengleiche Duschen brauchen eine gewisse Aufbauhöhe und eine geeignete Bodenkonstruktion, damit die Entwässerungstechnik eingebaut und der Gefälleestrich aufgetragen werden kann. Die Verbundabdichtung muss gemäß DIN 18534 ausgeführt werden.
Umbau, Sanierung und Modernisierung spielen eine immer wichtigere Rolle für die Baubranche. Ein wachsender Anteil der Bauprojekte fällt in diesen Bereich – Städte sind dicht bebaut und freie Flächen knapp. Hält der Trend zur alternden Gesellschaft an, brauchen wir auf lange Sicht nicht mehr, sondern vor allem anderen Wohnraum. Neben Barrierefreiheit geht es auch zunehmend um Energieeffizienz. Gleichzeitig bringt Bauen im Bestand neue Herausforderungen mit sich. Dazu gehört die anspruchsvolle Aufgabe, einzuschätzen, wie sich Neues sinnvoll mit Bestehendem kombinieren lässt. Der Kommunikationsaufwand zwischen den Gewerken steigt und weder Architekten, Planer noch Handwerker können vor dem Baubeginn komplett vorhersehen, was sie auf der Baustelle erwartet.
Ein nicht unerheblicher Teil der Renovierungen findet im Bad statt. Im Durchschnitt erneuern die Deutschen ihr Bad nach 15 bis 20 Jahren. Laut einer Studie im Auftrag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (2017) planen 6,2 Mio. Deutsche für 2019 eine Teil- oder Komplettrenovierung ihres Badezimmers.
Bodengleiche Duschen in deutschen Bädern
Anteil Bäder mit bodengleicher Duschen 2011
Anteil Bäder, für die ein altersgerechter Umbau geplant ist
Anteil Bäder mit bodengleicher Dusche 2017
Bei den Gründen für die Badrenovierung liegt neben dem Wunsch nach einem größeren Bad sowie der allgemeinen Renovierungsbedürftigkeit auch der Bedarf an altersgerechten Bädern weit vorn. Sowohl bei der großzügigeren Raumgestaltung als auch beim altersgerechten Umbau erweist sich die bodengleiche Dusche als praktische und beliebte Option. Zum Vergleich: Während 2011 erst 7 % der Bäder in Deutschland über eine bodengleiche Dusche verfügten, waren es 2017 schon 17 %. Damit ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Von allen Haushalten, die noch kein altersgerechtes Bad haben, planen ca. 11 % den Umbau. Das alleine entspricht 1,8 Mio. Bädern, die in naher Zukunft umgebaut werden könnten.
Die Sanierung beginnt, zumindest wenn umfassende Maßnahmen geplant sind, mit der Entkernung. Alte Sanitärobjekte, Fliesen und, abhängig von ihrem Zustand, auch die Sanitär- und Elektroinstallation werden entfernt. Besonderes Augenmerk gilt dabei oft den Wasserleitungen. Vor allem die Position der Entwässerungsleitungen legt die Anordnung der neuen Sanitärobjekte (Dusche, Badewanne, Waschbecken) mehr oder weniger fest.
Soll eine bodengleiche Dusche installiert werden, kommen einige andere Faktoren hinzu: Neben der Auswahl des passenden Entwässerungssystems gehören dazu auch die Abdichtung und die Gefälleplanung.
Für eine funktionsfähige Sanitärinstallation müssen Dusche, Badewanne, Waschbecken
etc. erstens an die Kalt- bzw. Warmwasserleitung und zweitens an die
Entwässerung angeschlossen werden. Während im Neubau Anschlüsse und Leitungen
passend verlegt werden können, ist man bei der Renovierung an die bestehenden
Leitungen und Anschlüsse gebunden.
Ablaufgehäuse DallFlex
Die Position der verschiedenen Sanitärobjekte ist dadurch weitgehend festgelegt – jedenfalls wenn sich der zeitliche und finanzielle Aufwand in Grenzen halten soll. Darum beginnt die Sanierung meist damit, dass sich der Architekt oder Installateur bzw. Handwerker einen Eindruck von Lage und Zustand der vorhandenen Rohre verschafft.
Ideal zum nachträglichen Einbau von bodengleichen Duschen: Das Ablaufgehäuse DallFlex verfügt über drei Anschlussmöglichkeiten für eine frei wählbare Montage des Ablaufstutzens – frontal, seitlich links und rechts. So lässt sich das Ablaufgehäuse problemlos an eine bestehende Abwasserleitung anschließen.
Im Allgemeinen gilt, dass Wasserleitungen aus Kupfer oder Stahl maximal 40 Jahre halten. Wird das Bad saniert, lohnt es sich, bei dieser Gelegenheit ältere Leitungen auszutauschen, selbst wenn sie noch funktionieren.
HT/SML-Rohrverbinder von Dallmer für eine sichere und schnelle Verbindung verschiedener Rohre
Für die Entwässerung kommen meistens HT-Rohre mit Schallschutzummantelung zum Einsatz. HT steht für „Hochtemperatur“, weil diese Rohre bis zu 95 °C wärmebeständig sind. Außerdem zeichnen sich diese Polypropylen-Leitungen durch Säure-, Laugen- und Salzresistenz aus. Der Handel verkauft HT-Rohre mit Durchmessern von DN 32 bis DN 160 und mit Längen von 150 bis 5000 mm. Hinzu kommen Abzweige und Winkel sowie Adapter zum Anschluss an andere Rohre. Die Auswahl der richtigen Längen und Durchmesser liegt in der Verantwortung des Planers. Bei Anschlüssen für die Entwässerung ist grundsätzlich zu beachten, dass z. B. die Duschrinne einen Ablaufstutzen gemäß DIN 1986-4 braucht, um einen leckagefreien Anschluss zu gewährleisten.
Rohre für die Wasserzuleitung entsprechen in ihrer Dimensionierung der DIN 1988-3 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen, verfügen meist über kleine Nennweiten, halten einem Druck von mindestens 6 Bar stand und müssen kaum gewartet werden. Seit den 90er Jahren kommen verstärkt Rohre aus Kunststoff zum Einsatz, aber auch Kupfer- sowie Edelstahlrohre sind gängige Optionen.
Wird zu Beginn der Sanierung festgestellt, dass die alten Leitungen nicht zur geplanten Anordnung der neuen Sanitärobjekte passen, gibt es zwei Möglichkeiten:
Sind die
vorhandenen Fallrohre in gutem Zustand und noch relativ neu, aber ungünstig
platziert, kann ein geschickter Installateur das Problem mit zusätzlichen
Anschlussleitungen vom Sanitärobjekt zum Fallrohr lösen. Die Anschlussleitungen
müssen horizontal eingebaut werden und ein gewisses Mindestgefälle einhalten.
Da das Mauerwerk nicht horizontal geschlitzt werden darf, um die Stabilität der
Wand nicht zu gefährden, werden die Anschlussleitungen meist als
Vorwandinstallation verlegt.
Hat die Qualität der Fallrohre in der Vergangenheit zu sehr gelitten oder steht ein Austausch aufgrund ihres Alters ohnehin in den nächsten Jahren bevor, sollten sie erneuert werden. Dazu gibt es zwei Verfahren – die Vorwandinstallation und den Einbau unter Putz.
Vorwandinstallation
Bei der Vorwandinstallation müssen keine Wände aufgestemmt werden und auch der
Ausbau der alten Rohre entfällt. Stattdessen werden die Leitungen direkt vor
der Wand verlegt und hinter einer Ständerwerkskonstruktion aus Metallprofilen
verborgen. Diese Methode ist
wirtschaftlicher, einfacher und schneller. Außerdem schafft sie größere
Unabhängigkeit von den bestehenden Leitungen und eröffnet somit mehr Freiheiten
bei der Badgestaltung. Halbhohe Vorwandinstallationen bieten zusätzliche
Ablagefläche. Vereinfacht zusammengefasst gehören die folgenden Schritte zur Vorwandinstallation:
Unter Putz
Werden neue Leitungen unter Putz verlegt, bedeutet das wesentlich mehr Arbeit,
Schmutz und Kosten. Hierbei muss die Wand aufgestemmt und die alte
Entwässerungsanlage entfernt werden. Dazu ist ein senkrechter Mauerschlitz mit
ausreichend bemessenem Querschnitt nötig. Eine Wand aufzubrechen stellt jedoch ein
Risiko dar und ist nur unter bestimmten Bedingungen zulässig, nämlich nur dann,
wenn das Mauerwerk stark genug ist und auch nach dem Aufbruch stabil bleibt.
Dazu muss ein statischer Nachweis nach DIN 1053-1 vorliegen. Weil bei dieser
Methode sehr viel Staub und Schutt anfällt, kann das Haus oder die Wohnung in dieser Zeit meist nicht
bewohnt werden. Bei Außenwänden muss außerdem sichergestellt werden, dass keine
Wärmebrücken entstehen.
Wurden neue Rohre oder Anschlussleitungen verlegt, brauchen die Anschlussstellen auch eine fachgerechte Abdichtung. Dazu kommen meist Dichtbänder und Dichtmanschetten nach DIN 18534 gemäß ETA (Europäische Technische Bewertung) oder abP (allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis) zum Einsatz. Damit sich die Anschlüsse korrekt abdichten lassen, müssen die Rohrleitungen ein Stück über die Abdichtungsebene hinausreichen. Nur dann kann die Dichtmanschette die Rohrleitung wasserdicht umschließen. Sollte die Rohrleitung zu kurz sein, kommen sogenannte Distanzstücke zum Einsatz, welche die Rohrleitungen um bis zu 5 mm verlängern. Unzureichende Längen sind eher ein Problem bei der Unterputzinstallation. Bei der Vorwandinstallation sind die richtigen Anschlusslängen konstruktiv vorgegeben.
Egal auf welche Weise neue Leitungen
eingebaut werden, der Installateur muss immer die ausreichende Belüftung
der Rohre im Blick
haben. Denn wenn das gebrauchte Wasser abläuft, entsteht ein Unterdruck
in der
Leitung. Wird dieser nicht durch nachströmende Luft ausgeglichen, saugt
es das Sperrwasser aus dem Siphon. Damit fehlt die Barriere zwischen
Kanalisation und Bad, so dass unangenehme Gerüche aufsteigen können.
Eine gut
geplante Entlüftung verhindert dieses Problem. Als günstige Lösung,
besonders
bei Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, hat sich der Einbau von
Rohrbelüftern bewährt. Rohrbelüfter sind mechanische Ventile, die den
Druck im Rohrsystem ausgleichen.
Bei Unterdruck öffnet das Belüftungsventil, frische Luft wird in das
Rohr
gesogen, bis der Druck wieder ausgeglichen ist. So verhindern die
Rohrbelüfter,
dass der Siphon leer gesaugt wird und Kanalgerüche ins Bad dringen.
Herrscht
Druckausgleich, bleibt das Ventil geschlossen, bei Überdruck im System
dichtet
es ab. Rohrbelüfter gewährleisten eine langjährige und
störungsfreie Funktion.
Bei Unterdruck im Rohrsystem öffnet das Belüftungsventil und die einströmende Luft bewirkt den Druckausgleich.
Bei Überdruck im System dichtet das Belüftungsventil ab. Es können keine Kanalgase austreten.
Folgende Punkte müssen beim Einbau von Rohrbelüftern berücksichtigt werden:
Für eine bodengleiche Dusche ist es nie zu spät! Gab es im Bad schon eine Dusche mit Duschtasse, befinden sich die Wasseranschlüsse ohnehin in der richtigen Höhe. War das Bad vorher mit einer Badewanne ausgestattet, können die Anschlüsse verlegt und weiter oben positioniert werden.
Abgesehen von der Position der Leitungen müssen beim
nachträglichen Einbau bodengleicher Duschen aber auch einige andere Aspekte
berücksichtigt und miteinander in Einklang gebracht werden. So haben unter
anderem die Unterkonstruktion, der Bodenaufbau, die anfallende Wassermenge und
das Vorhandensein einer Duschabtrennung Einfluss auf die Wahl des
Entwässerungssystems, die Gefälleausführung und die Abdichtung.
Wer eine bodengleiche Dusche plant, hat die Qual der Wahl. Das beginnt mit der Entscheidung zwischen einer Duschrinne und einem Bodenablauf. Entwässerungssysteme gibt es als Komplettsysteme, als frei kombinierbare Komponenten wie beim DallFlex-System, es gibt Duschelemente mit integriertem Gefälle und Lösungen mit Pumpe. Bei der Entscheidung für das eine oder andere System muss darauf geachtet werden, dass es grundsätzliche Anforderungen erfüllt und zu den Gegebenheiten vor Ort – insbesondere zur vorhandenen Aufbauhöhe! – passt.
Am Beispiel Duschrinne CeraFloor Select + Ablaufgehäuse DallFlex Plan
Beim
nachträglichen Einbau von bodengleichen Duschen müssen besonders die
Aufbauhöhe, die Verbundabdichtung und die Estrichkonstruktion beachtet werden.
1.
Aufbauhöhe
2.
Fliesen
3.
Fliesenkleber
4.
Verbundabdichtung
5.
Estrich
6.
Wärmedämmung
7.
Betondecke
Die Aufbauhöhe zeigt an, wie viel Platz im
Boden vorhanden ist. Sie setzt sich aus der Dicke der Schichten zwischen Fliese
und Untergrund (der tragenden Betondecke) zusammen. Dazwischen befinden sich
normalerweise die Wärme- und / oder die Trittschalldämmung, der Estrich, die
Verbundabdichtung und der Oberbelag.
Auskunft über die Aufbauhöhe geben die Bauzeichnungen.
Liegen diese Dokumente nicht mehr vor, bleibt nur die Probebohrung. In
Erfahrung bringen sollte man die Aufbauhöhe auf jeden Fall, denn von ihr hängt
ab, welches Entwässerungssystem überhaupt eingebaut werden kann.
Wer eine bodengleiche Dusche in ein bestehendes Bad einbauen möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Ablaufsystemen. Dazu gehören sowohl klassische Optionen mit Gefälleestrich als auch Varianten mit Duschelement und Alternativen mit Pumpsystemen für Bausituationen mit niedrigen Aufbauhöhen.
Entwässerungssysteme, die in den Estrich eingebaut und in die Flächenabdichtung eingearbeitet werden, stellen die gängigste Option dar. Dabei wird die Duschfläche im Badezimmerboden ausgespart. Das Ablaufgehäuse wird in dieser Aussparung platziert, also tiefer als die Oberkante des Fußbodens. Diese "tiefergelegte" Positionierung ist notwendig, damit später der Estrich mit ausreichendem Gefälle ausgeführt werden kann. Vorher muss das Ablaufgehäuse aber noch mit der Rohdecke verschraubt und an die Entwässerungsleitung angeschlossen werden.
Anschließend wird dann der Estrich vollflächig eingebracht und das Gefälle hergestellt. Es folgt der Anschluss an die Verbundabdichtung und das Verfliesen der Boden- und ggf. Wandflächen. Diese Systeme ermöglichen die größten Freiheiten für die Gestaltung und Bemessung der Duschflächen. In Sanierungsfällen empfehlen sich Ablaufgehäuse mit besonders niedrigen Bauhöhen. Dafür bietet Dallmer Ablaufgehäuse mit besonders niedrigen Bauhöhen. So weist zum Beispiel das Ablaufgehäuse DallFlex Plan nur 65 mm Bauhöhe auf, standardmäßig beträgt die Bauhöhe bei diesem Ablaufgehäuse 90 mm.
Einbaubeispiel Bodenablauf zur Erstellung einer bodengleichen Dusche
Duschrinne CeraWall Select + Ablaufgehäuse DallFlex
Hartschaum-Bodenelemente
mit integriertem Gefälle und Ablauf kommen ohne Gefälleestrich aus. Beim
nachträglichen Einbau muss aber unter Umständen ein Stück vom Estrich
ausgestemmt werden. Welches Duschelement in das eigene Bad passt, lässt sich
erst nach der Demontage der alten Dusche oder Badewanne mit Sicherheit sagen.
Was machbar ist, hängt auch hier letztlich von der Höhe und Lage der Entwässerungsleitungen
ab.
Dallmer Duschelemente für Duschrinnen und Punktabläufe decken dabei eine große Bandbreite an Einbausituationen ab. Das Duschelement DallFlex kann mit neun verschiedenen Rinnen kombiniert werden, die sich an der Wand, in Wandnähe oder mittig positionieren lassen. CeraBoard für die Punktentwässerung ist in unterschiedlichen Geometrien und mit unterschiedlich positionierten Ablaufstellen erhältlich.
Duschelemente
werden befliest und die Fliesen sollten auf den restlichen Bodenbelag abgestimmt
werden. Hersteller empfehlen normalerweise eine
Mindestgröße. Duschelemente von Dallmer sollten mit Fliesen ab 5 x 5 cm belegt
werden, dann lassen sie sich selbst mit dem Rollstuhl problemlos befahren. Des
Weiteren muss das Duschelement in die Verbundabdichtung im Wand- bzw.
Bodenbereich eingearbeitet werden.
Gerade wenn Bäder in Altbauten renoviert werden, reicht die Aufbauhöhe oft nicht einmal für besonders flache Ablaufgehäuse. Das bedeutet aber nicht, dass der Bauherr auf eine bodengleiche Dusche verzichten muss. Ist es nicht möglich, eine Entwässerung einzubauen, die mit dem üblichen Schwerkraftprinzip arbeitet, empfiehlt sich eine Lösung mit Pumpe. Solche elektrisch betriebenen Installationen transportieren das Wasser in höhergelegene Abwasserleitungen, so dass die Entwässerung auch ohne Gefälle funktioniert. Mehr zu den Pump-Systemen
Nur eine fachgerechte Abdichtung des Duschplatzes gewährleistet
dauerhafte Sicherheit, auch bei regelmäßiger Wasserbelastung. Mangelhafte
Abdichtungen hingegen können zu teuren Folgeschäden führen. Darum sollte bei der
Sanierung die Verbundabdichtung nach DIN 18534 erfolgen.
Die flexible DallFlex-Dichtmanschette zur Aufnahme von Verbund- sowie Bahnenabdichtung gemäß DIN 18534
Die Abdichtungsnorm DIN 18534 berücksichtigt die besonderen Herausforderungen von bodengleichen Duschen: Hier muss bei Einbau und Abdichtung zum Beispiel darauf geachtet werden, dass die Dichtungsebene unterhalb des Bodenbelages und des Klebers bereits bei der Installation herzustellen ist. Als anerkannte Regel der Technik hat sich dafür die Abdichtung im Verbund (AIV) etabliert. Bei der Erstellung der Abdichtung nach DIN 18534 müssen verschiedene Aspekte beachtet werden, vor allem die Art der Verbindung von Flansch und Dichtmanschette, die Mindestflanschbreite und die Wassereinwirkungsklasse, also die voraussichtliche Wasserbelastung in der jeweiligen Dusche.
Nach DIN 18534
gehören bodengleiche Duschen in privaten Bädern zur
Wassereinwirkungsklasse
W2-I, sind also einer hohen Beanspruchung durch Wassereinwirkung
ausgesetzt. Hier hat die Abdichtung mit rissüberbrückenden mineralischen
Dichtungsschlämmen oder Reaktionsharzen zu erfolgen, wobei die
Mindesttrockenschichtstärke 2 mm beträgt. Alternativ kann auch eine
bahnenförmige Abdichtung gewählt werden. Abdichtungen mit
Polymerdispersionsanstrichen
(Mindesttrockenschichtstärke: 0,5 mm) eignen sich nur für Flächen, die
lediglich mäßigen Belastungen durch Spritzwasser ausgesetzt sind
(Wandbereich).
Im Bereich der Duschflächen (Boden) sind Polymerdispersionen gemäß DIN
18534
ausgeschlossen.
Mehr zur Abdichtungsnorm DIN 18534 finden Sie hier.
Neben der typischen Duschkabine mit Tür sind auch andere Optionen denkbar, zum Beispiel Trennwände ohne Tür oder eine Duschnische. Auch hier gilt, dass die Abtrennung auf die Gegebenheiten vor Ort abgestimmt werden muss. Die Art der Abtrennung sollte bereits vor dem Einbau der Dusche bekannt sein, damit der notwendige Abdichtungsbereich klar definiert werden kann.
Die Aufgaben der Abdichtung beschränken sich aber nicht nur auf die Wand- und Bodenflächen. Gerade die Übergänge zwischen Estrich und dem Ablaufgehäuse müssen sorgfältig abgedichtet werden. Dazu kommen meist Vliese, Dichtbänder und Dichtmanschetten zum Einsatz, die in die Verbundabdichtung eingearbeitet werden. Das DallFlex-System von Dallmer bietet hier mit der bauseitigen Klemmverbindung einer Dichtmanschette eine besonders sichere und unkomplizierte Möglichkeit. Dabei wird die Dichtmanschette einfach in den Ablaufkörper eingeclipst und zwar dann, wenn die Verbundabdichtung auch wirklich erstellt wird. Diese Methode gewährleistet einen sicheren Übergang von der Abdichtung zum Entwässerungssystem. Grundsätzlich ist das gesamte Bad im Bodenbereich bei bodengleichen Entwässerungssystemen abzudichten.
Als besonders heikel gelten nachträgliche Durchdringungen der Abdichtungsebene. Lassen sich solche Durchdringungen nicht vermeiden, zum Beispiel, weil sie für die Armaturen oder die Ausstattung der Dusche gebraucht werden, sind sie so zu planen und auszuführen, dass die Abdichtung nicht beschädigt wird. Am besten sollten Durchdringungen schon im Vorfeld, bevor die Verbundabdichtung erstellt wird, geplant werden.
Ausgeführtes Gefälle von 2
%
Duschentwässerung funktioniert nach dem Prinzip der Schwerkraft. Deswegen braucht die Duschfläche ein bestimmtes Gefälle, das normalerweise als sogenannter "Gefälleestrich" ausgeführt wird. Rinnen oder Bodenabläufe werden am tiefsten Punkt der Duschfläche installiert. Das Gefälle ist so zu planen und auszuführen, dass das Wasser zum Ablauf geführt wird. Dabei muss bei der Gefälleplanung die anfallende Wassermenge und voraussichtliche Anstauhöhe berücksichtigt werden.
Gefälle 2 % im Querschnitt
Gefälle 2 % im Systemschnitt
Empfohlen wird ein Neigungswinkel von 2 % in der Fläche, wenn sich der Ablauf in der Mitte der Duschfläche befindet. Liegt die Duschrinne an der Wand, wird bei einer Duschfläche von 1,5 m2 ein Gefälle von 2 cm veranschlagt, bei größeren Duschflächen ein Gefälle von 2 %. Die korrekte Planung und Ausführung des Gefälles ist essentiell für die störungsfreie Entwässerung. Ein korrekt geneigtes Gefälle verhindert Pfützen, sorgt für eine ausreichende Abfließgeschwindigkeit und führt das Brauchwasser exakt zum Abfluss.
Gibt es keine Abtrennung, die das Spritzwasser auf der Duschfläche hält, empfiehlt sich auch für den Badezimmerboden ein Gefälle, damit sich das Wasser dort nicht anstaut. Bei der Gefälleplanung im Bereich von Türen und Zargen spielen die Lage des Duschbereiches sowie der Entwässerung, die Höhenlage der wasserführenden Schichten und die Möglichkeit der Wasserübertagung auf angrenzende Räume eine Rolle. Normalerweise wird das Gefälle von der Tür weg und zum Ablauf hin verlegt. Dabei darf kein Wasser aus abgedichteten Bereichen in nicht abgedichtete Bereiche eindringen. Je nach Intensität der Wassereinwirkung kann es notwendig sein, einen Schwellenabschluss mit 1 cm Höhenunterschied im Türbereich zu installieren. Nach DIN 18534 muss außerdem die Abdichtung die Leibung hochgeführt und auch hinter der Zarge angebracht werden.
DIN EN
12056 – Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von
Gebäuden
Diese Norm legt die Anforderungen an die
Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden fest. Teil 1 gibt Informationen zu
den Grundlagen. Dazu gehört u. a. der Anwendungsbereich: Die Norm gilt in
Wohngebäuden, Geschäftsgebäuden und industriellen Bauten. Außerdem definiert
die DIN 12056-1 die wichtigsten Begriffe zu den Themen (Ab-) Wasserarten,
Lüftungsleitungen und Rohre. Sie listet auf, welche Anforderungen
Entwässerungsanlagen erfüllen müssen, zum Beispiel im Hinblick auf Sicherheit
oder Hygiene. Teil 2 der Norm befasst sich mit der Planung und Berechnung von
Schmutzwasserleitungen.
DIN EN 1253 Abläufe für Gebäude – Teil 1: Bodenabläufe mit
Geruchsverschluss mit einer Geruchsverschlusshöhe von mindestens 50 mm
Die
DIN EN 1253 beschreibt die technische Ausführung und die Prüfungen von
Entwässerungsgegenständen. Darunter fallen folgende Aspekte: die erforderliche Ablaufleistung
der Entwässerungsgegenstände, der Einsatz von Geruchsverschlüssen sowie die
Belastungsklassen für Roste und Abdeckungen von Bodenabläufen oder Duschrinnen.
Das Ziel dieser Norm besteht darin, eine hohe Gebrauchstauglichkeit der Abläufe
zu gewährleisten.
DIN
18534 – Abdichtung von Innenräumen
Die
Abdichtung von Innenräumen und somit auch von bodengleichen Duschen unter
Berücksichtigung der Verbindungsart, der Flanschbreite und der
Wassereinwirkungsklasse ist das Thema dieser Norm. Sie behandelt Verbindungen
mit Dichtmanschette, bauseitige Klebe- oder Klemmverbindungen und werksseitige
Verbindungen. Die DIN 18534 legt die Mindestbreite des Flansches fest und
definiert Wassereinwirkungsklassen, damit die Abdichtung zur tatsächlichen
Wasserbelastung passt.
IVD-Merkblatt Nr. 3 "Konstruktive Ausführung und
Abdichtung von Fugen in Sanitär- und Feuchträumen"
Dieses Merkblatt gibt alle notwendigen
Informationen zu den Themen Dichtstoffe und Fugen. Dazu gehören die
Qualitätsanforderungen an die Dichtstoffe, die richtige Auswahl selbiger sowie
die Abmessung und Ausführung von Boden- bzw. Wandfugen. Ferner erläutert das
Merkblatt die Verwendung von Systemkomponenten und Hilfsmitteln, das Einbringen
des Dichtstoffes genauso wie die Wartung, Pflege und Sanierung von Fugen.
Richtlinienreihe VDI 6000 – Ausstattung von Sanitärräumen
Die Richtlinie VDI 6000 befasst sich mit der Planung, Bemessung und
Ausstattung von Sanitärräumen. Zu den Sanitärräumen gehören neben dem Bad auch
Gäste-WCs, Küchen, Waschküchen und Hausarbeitsräume. Die Richtlinienreihe gibt
in separaten Dokumenten differenzierte Vorgaben für Sanitärräume in Wohnungen,
Arbeitsstätten, Versammlungsstätten, Hotels, Altenheime, Kindergärten und
Schulen.
DIN 4109 – Schallschutz im
Hochbau
Die
Landesbauordnung verlangt, dass Gebäude mit einem angemessenen Schallschutz
ausgestattet werden, um Bewohner bzw. Nutzer vor unzumutbaren Belästigungen und
Beeinträchtigungen der Gesundheit zu schützen. Die DIN 4109 legt die
Mindestanforderungen fest, das ergänzende Dokument "Beiblatt 2" formuliert
Empfehlungen für den erhöhten Schallschutz. In Bezug auf Bäder und bodengleiche
Duschen legt diese Norm die Grenzwerte für Trittschall und Funktionsgeräusche
fest.
DIN 4102-1: Brandverhalten
von Baustoffen und Bauteilen
Diese
Norm definiert die Feuerwiderstandsklassen, welche Baustoffe im Bereich
der Haustechnik verwendet werden dürfen und wie die Bauteile sowie
Baustoffe geprüft werden. Auf europäischer Ebene erfüllt die DIN EN 13501 eine
ähnliche Funktion.
DIN
18040: Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen
Soll ein
Bad oder eine Dusche barrierefrei gestaltet werden, gilt die DIN 18040. Sie
dient im weitesten Sinne der Planung, Bemessung und Ausführung baulicher
Anlagen unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit. Grundsätzlich geht es
darum, allen Bürgern gesellschaftliche Teilhabe und die freie Bewegung,
möglichst ohne die Unterstützung Dritter, zu ermöglichen. In Übereinstimmung
mit dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) soll die DIN 18040 dazu führen,
dass die vorhandene Infrastruktur von allen Menschen gleichberechtigt genutzt
werden kann. Dazu zählt auch die Bemessung und Ausstattung von Bädern, sowohl
in privaten Wohnungen als auch in öffentlichen Gebäuden.
Die Abdichtung im Verbund (Verbundabdichtung) ist
nötig, weil verfugte Beläge aus Fliesen, Platten oder Naturstein alleine nicht
wasserdicht sind. Basis der AIV bildet eine Streich- bzw. Spachtelabdichtung
oder eine Abdichtungsbahn. Darauf verlegt der Fliesenleger Platten oder Fliesen
im Dünnbettverfahren. Verbundabdichtungen müssen überall ausgeführt werden, wo
Spritz- oder Brauchwasser anfällt.
Zu den anerkannten Regeln der Technik gehören Regelwerke, deren Richtigkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist und die sich in der Praxis bewährt haben.
Die Gesamtdicke
der Bodenkonstruktion von der Rohdecke bis zum Bodenbelag (Fliesen) nennt man
Aufbauhöhe. Im Gegensatz dazu gibt die Einbauhöhe eines Ablaufgehäuses an, wie
viel Platz dieses Gehäuse im Boden braucht.
Diese Norm zielt darauf ab, die Qualität des Trinkwassers zu sichern. Sie behandelt alle Fragen zu Planung, Ausführung und Werkstoffauswahl. Dazu gehören Techniken zur Vermeidung von Korrosion und Steinbildung genauso wie Vorgaben zum Durchmesser und zum nötigen Druck im Rohr.
Kurz für
European Technical Assessment, auf Deutsch: Europäische Technische Bewertung.
Die ETA stellt einen Leistungsnachweis für Bauprodukte dar, für die es noch
keine (oder keine vollständig) auf EU-Ebene harmonisierten Normen gibt. Der
ETA-Nachweis öffnet die Tür, um Bauprodukte auf im europäischen Wirtschaftsraum
zu vermarkten. In Deutschland ist das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) für die Bewertung
zuständig.
Damit keine Gase aus der Kanalisation ins Bad (oder andere Sanitärräume) eindringen können, brauchen Abläufe einen Geruchsschutz. Dieser besteht klassischerweise aus einem Siphon, auch Geruchsverschluss genannt, der mit Sperrwasser gefüllt ist. Dieses Wasser bildet eine luftundurchlässige Barriere zwischen Kanal und Bad.
Dieses Prüfzeugnis wird für Produkte, die nicht erheblich für die Sicherheit einer baulichen Anlage sind oder die im Rahmen eines allgemein anerkannten Prüfverfahrens beurteilt werden können, erstellt. Das abP bestätigt, dass ein Produkt für seinen jeweiligen Zweck eingesetzt werden darf. Die Vergabe des abP ist Aufgabe bestimmter, gesetzlich anerkannter Prüfstellen.
Weitere Downloads
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Stand: Mai 2022
Entwässerungssysteme.
Seit 1913
Servicezeiten
Mo - Do: 07:15 - 17:00 Uhr
Fr: 07:15 - 14:00 Uhr
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Dallmer GmbH + Co. KG
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